Dienstag, 29. September 2009

...mal ein Lob aussprechen muss....

...für die ARGE. In diesen Zeiten schafft sie es immer wieder, uns zu motivieren und etwas Heiterkeit in unseren Alltag zu bringen.

Kurze Zusammenfassung:
Seit dem 1. August arbeitet mein Mann nun 20 Std./Woche. Heute kam ein Vermittlungsvorschlag der ARGE ins Haus geflattert. Auch für eine Teilzeitstelle - flexibel; 20 Stunden pro Woche.....
Das beiliegende Schreiben wollte ich direkt ausfüllen und fertigmachen, so dass mein Mann heute nachmittag nur noch unterschreiben muss und dann kann es zurück.

Allerdings bin ich mir nicht so ganz sicher, was ich schreibe.

Mir gefallen mehrere Varianten....

"Ich habe mich nicht beworben, weil ich:

a) diese Stelle bereits am 1. August angetreten habe."

b) des Klonens nicht mächtig bin und somit kann die Stelle nur einmal mit mir besetzt werden."

c) Ihnen erst einmal den Augenarzt meines Vertrauens empfehlen möchte, der Ihnen sicher bei Ihrer Fehlsichtigkeit weiterhelfen kann."

d) nicht weiß, wie ich meinen Chef davon überzeugen soll, dass er mir kündigt, um mich einzustellen."

oder doch

e) mir nicht sicher bin, ob Sie mich gerade verarschen wollen oder was soll das werden?"

Hey, wer schreibt hier das Drehbuch????

Wenn es stimmt, dass es höhere Mächte gibt, die unser Leben bestimmen, dann möchte ich mich doch nur zu gerne mal mit unserer höheren Macht unterhalten. Irgendwas hat die nämlich vollkommen falsch verstanden und so langsam reicht es doch auch.....

Wir haben immer noch nichts vom Gericht gehört. Der Termin wegen der Kündigung war am 13. August, bis heute haben wir nichts in den Händen. Also hat mein Mann gestern beim Gericht angerufen, wann wir denn endlich einmal das Protokoll bekommen.
Siehe da, das Protokoll ist am 17. August (!!!!!) an unsere Rechtsvertretung gegangen. Nur hat die es versäumt, uns eine Kopie zuzusenden. Da von Anfang an alles nur auf Nachfrage, Anfrage und sonstige Frage ergangen ist, wollen wir das mal großzügig sehen. Warum sollte sich denn auch etwas ändern?? Einmal eingeschlichene schlechte Angewohnheiten legt man so schnell eben nicht ab. *grmpffff*

Es ist auch schon Geld geflossen, nur haben wir davon weder etwas gehört noch etwas gesehen. Und auf einmal stand die Zahl 28,00 Euro im Raum, die uns noch zustehen würden, nach Abzug dessen, was die ARGE an uns geleistet hat bzw. das Arbeitsamt.

Ähem.... räusper... hüstel.... - liebe höhere Macht, so geht das aber doch nicht. Wir weisen dich doch noch einmal ganz dezent darauf hin, dass wir für Februar gar kein Geld bekommen haben und für März gerade mal 422,50 Euro von der ARGE. Wohlgemerkt, damit mussten wir hinkommen!!!

So... und jetzt fangen wir noch mal von vorne an. Diese Gelegenheit darfst du, höhere Macht, dann nutzen, schneller zu agieren und vor allen Dingen - genauer....
Ansonsten müssen wir doch noch mal ein ernstes Wort miteinander sprechen.....

Montag, 7. September 2009

...wer erklärt mir die Welt?

Bestimmt liegt es an mir, dass ich vieles nicht verstehe. So kann ich es nicht verstehen, dass man sich nicht wehren darf, wenn der Arbeitgeber nicht zahlt. Ich verstehe es nicht, dass man sich heutzutage alles gefallen lassen muss. Ich verstehe es nicht, dass das Gesetz nicht für die Schwachen ist. Ich verstehe es nicht, dass man meinem Mann die Teilnahme an der Weiterbildung entzieht für eine 20 Std.-Stelle. Ich verstehe aber auch nicht, dass man ihm direkt die 20 Std. Stelle entziehen will wegen eines Praktikums. Und überhaupt nicht verstehen kann ich es, dass ich meinen Minijob, den ich zur Zeit ausübe, evtl. kündigen soll für einen anderen Minijob.

Da kam am Donnerstag ein Vermittlungsvorschlag ins Haus geflattert von der ARGE. Für einen Minijob, sprich geringfügige Beschäftigung. Nun verdiene ich in meinem Job nicht immer 400,-- Euro, weil es saisonabhängig ist. Wenn jetzt der Weihnachtskatalog rausgegangen ist, wird es erfahrungsgemäß wieder etwas mehr. Im Dezember flacht es wieder ab, bis zum Ostergeschäft usw. usf.
Aber das ich jetzt für einen Minijob 40 Kilometer einfache Strecke in Kauf nehmen soll, das finde ich sogar lustig.

Ich rechne das jetzt mal so vor, wie ich das verstehe - und ja, ich weiß, dass ich nichts verstehe *grins....
160,00 Euro darf ich dazu verdienen, die sie mir nicht abziehen können. Alles, was darüber hinausgeht, wird mir von der ARGE abgezogen. Soweit so gut. Also soll ich jetzt einen Job annehmen, für den ich am Tag 80 Kilometer fahre. Selbst, wenn ich nur 3 Std. arbeite, muss ich mein Kind zum Mittagessen anmelden wegen der Fahrzeiten. Entweder erhöhe ich den Versicherungstarif für mein Auto, denn zur Zeit habe ich die niedrigste Kilometerbegrenzung im Tarif oder ich besorge mir am allerbesten eine Monatsfahrkarte, da mein Auto nicht mehr das beste ist und es fraglich ist, ob es diese täglichen Fahrten lange mitmacht.
Also - 20 x Mittagessen im Monat macht 46,00 Euro. Zuzüglich die 14,00 Euro, die ich für die Ganztagsbetreuung mehr zahle. Macht 60,00 Euro. Dazu kommt die Monatskarte in Höhe von 136,40 Euro, macht zusammen 196,40 Euro.

Äääähm.... kann mir gerade mal jemand erklären, warum ich diese Stelle annehmen sollte? Wenn ich hier 400,00 Euro verdiene, dann zieht man mir zwar auch alles über 160,00 Euro ab, aber wenigstens habe ich hier nicht solche Fahrzeiten und -kosten dabei und außerdem bin ich bei 5 Kilometern schneller am Kindergarten als bei 40 Kilometern. Sprich, wenn ich bei meiner jetzigen Stelle um 12.00 Uhr losfahre, kann ich mein Kind ohne weiteres abholen....

Ich verstehe vieles nicht, aber ich denke, ich hab schon verstanden, dass die ARGE sich nicht allzu große Mühe gibt, selber mal richtig zu denken und dass sie die Leute einfach nur auf Teufel komm raus irgendwohin vermitteln möchte, ohne sich Gedanken darüber zu machen, ob das Sinn macht oder sonstiges....

Hatte ich schon mal irgendwann erwähnt, dass es durchaus Sinn macht, den Sinn der Bemühungen nicht verstehen zu wollen, denn ansonsten macht man sich seinen Sinn für Humor kaputt.....

Ach ja, eines verstehe ich wirklich nicht, wenn mir jemand die Frage stellt, ob ich nun arbeiten will oder nicht. Ja, will ich. Aber ich will nicht arbeiten, weil ich sonst an Langeweile eingehe, sondern um Geld zu verdienen und eine Stelle, die mir mehr Kosten verursacht, als sonstwas ist für mich keine akzeptable Stelle. Oder kommen die Mitarbeiter der ARGE ins Büro und legen dafür monatlich noch einen Fünfziger drauf, damit sie kommen dürfen??

Arbeit soll doch etwas sein, das sich lohnt und nichts anderes... Oder hab ich das auch schon wieder nicht verstanden???

Samstag, 22. August 2009

Dazu fällt mir keine vernünftige Überschrift ein....

Zuerst wollte ich die Frage stellen "Beruhigungsmittel auf Rezept?" oder auch "Wer ist jetzt irre?", aber irgendwie passt alles nicht so wirklich.
Da erhalte ich am Mittwoch einen Anruf von der ARGE, man habe eine Stelle für meinen Mann, die wollen ihn einstellen, am besten gestern und die Schweißerprüfung kann er dort auch machen, alles kein Thema und am Freitag soll er sich dort melden.
Gesagt - getan.

Tja, die Realität sieht so aus: Von einer Einstellung war erst einmal keine Rede, sondern nur von einem zweiwöchigen Praktikum, das er am Arbeitseinsatzort absolvieren soll. Dem ganzen geht eine ärztliche Untersuchung voraus, von der wir noch nicht wissen, wer die Kosten dafür überhaupt trägt. Von dem Schweißerschein war gar keine Rede mehr und eingestellt würde er zu den gleichen Bedingungen wie bei der Ex-Firma.

Das kann nicht der Ernst der ARGE sein, dass er einen unbefristeten Arbeitsvertrag, den er zur Zeit hat - wenn auch nur mit 20 Wochenstunden - aufgibt, um irgendwo ein Praktikum zu absolvieren, von dem er noch nicht einmal weiß, ob es danach eine Festeinstellung gibt oder nicht....

Wann hört dieser Schwachsinn eigentlich mal auf??? Oder ist es erst der Anfang?? Wer trägt eigentlich die Kosten, die entstehen, wenn man angesichts dieser Umstände Nerventabletten braucht? Oder die Kosten für die Behandlung am Zwerchfell, wenn es wegen Lachkrämpfen überstrapaziert ist??

Diese Logik muss man sich erst einmal durch den Kopf gehen lassen.... nur nicht zu heftig, das schlägt einem sonst auf den Magen und es geht einem mehr durch den Kopf, als gewollt....

Montag, 17. August 2009

Wenn rechtes Händchen nicht weiß, was linkes Händchen tut....

Humor ist das beste, was man in manchen Situationen aufweisen kann. Denn, wenn man nicht darüber lachen kann, fängt man an zu verzweifeln....
Da waren wir am Freitag auf der ARGE, erstens, um zu informieren über den im Kammertermin geschlossenen Vergleich und zweitens, um abzuklären, was das soll, von wegen Weiterbildung und keine Weiterbildung und Teilzeitstelle.
Natürlich wurde sich von Seiten der ARGE erst einmal unwissend gestellt. Das habe man doch gar nicht gewusst, dass die Weiterbildungsmaßnahme jetzt bereits begonnen hätte, das hätte man ganz anders in Erinnerung gehabt....
Ich hab auch bald manches anders in Erinnerung. Man fühlt sich von denen so richtiggehend an der Nase herumgeführt und braucht richtig starke Nerven, um noch so zu tun, als ob man das nicht durchschaut hat. In solchen Momenten zweifle ich oft an der Aussagekraft unserer Worte. Sprechen wir überhaupt Deutsch? Sprechen wir verständlich? Sprechen wir langsam genug?
Lachen wir mal eine Runde drüber....

Fakt ist, der Hauptverdiener der Familie hat nun einen Teilzeitjob. Wir sind weiterhin von der ARGE abhängig, wobei man ja gar nicht weiterhin sagen kann. Denn das, wofür die bisher in Vorleistung getreten sind, kriegen sie ja wieder, sobald der Arbeitgeber zahlt. Okay, wann das sein wird, das ist eine andere Sache und wir sind zwar optimistisch, aber ob es in diesem Leben sein wird, das können wir natürlich auch nicht beantworten.
Fakt ist auch, dass es keinen einzigen Tag der Arbeitslosigkeit gibt.
Fakt ist auch, dass mit einer Weiterbildungsmaßnahme für die Zukunft eine viel bessere Basis gegeben wäre.
Fakt ist, dass die Damen und Herren der ARGE darüber nicht nachdenken.

Und wie wir da am Freitag so wiederkommen von der ARGE, da haben wir doch Post im Briefkasten. Von der ARGE. Eine Einladung zum Termin für meinen Mann (mit der üblichen Belehrung, wenn er nicht, dann....). Man wolle mit ihm über die Fortbildung sprechen.....

Hahahahahaha....

Freitag, 14. August 2009

Der Kammertermin - Arbeitsgericht

Gestern war es soweit, der Kammertermin stand an, die Kündigung betreffend. Es ging darum zu klären, ob die fristlose Kündigung gerechtfertigt war oder nicht. Vor allen Dingen der Grund der fristlosen Kündigung, der da übersetzt heißt: "Geh nicht ins Fernsehen und erzähl es allen, sonst kündige ich dir". Etwas, das wir sowieso nie verstanden haben. Wer den Beitrag sieht und unsere Wohnung kennt, der ahnt, dass wir es sind. Und wer den Beitrag sieht und die Umstände und Zahlen kennt, der weiß, dass es dieser Chef ist. Aber sein Name wird nicht genannt, der Firmenname wird nicht genannt, die Firma wird nicht gezeigt und selbst wir sind vom Äußeren her nicht zu erkennen und unsere Stimmen wurden nachgesprochen.

Der Anwalt der Gegenpartei hat behauptet, mit den verspäteten Zahlungen wäre alles abgesprochen gewesen und alles in Ordnung. Der Chef hätte mit seinen Leuten gesprochen und ihnen gesagt, dass es Verzögerungen geben würde. Und alle hätten sich einverstanden erklärt. Nur komisch, dass ausgerechnet mein Mann bei diesem Gespräch scheinbar nicht anwesend war. Und einverstanden erklären womit? Kein Geld zu kriegen über einen längeren Zeitraum?

Gut, dass das mit der Rufschädigung nicht intensiver besprochen wurde, denn ich, die auf den Zuhörerstühlen saß, wurde langsam böse. Wer spricht denn von unserer Rufschädigung? Immerhin stehen wir bei einigen Gläubigern auch als säumige Zahler da. Bei unseren Energieversorgern sind wir einen ganzen Monat im Rückstand. Ist es etwas anderes, wenn der Ruf eines Arbeitgebers geschädigt wird nach seinem eigenen Bekunden oder wenn es sich "nur" um den Ruf des Arbeitnehmers handelt?? Sind wir wieder bei dem zweierlei Maß???

Das Gericht hat klipp und klar erklärt, dass es nicht sein kann, wegen des Fernsehbeitrags eine fristlose Kündigung auszusprechen.
Eben, weil wir ja nicht den Arbeitgeber namentlich genannt haben, sondern mit dem Beitrag die Öffentlichkeit darauf aufmerksam machen wollten, welches Recht das Gesetz den Arbeitgebern einräumt.

Die genauen Worte waren: "Ob die Belegschaft sich abends in der Kneipe lauthals darüber unterhält, dass der Chef mal wieder nicht zahlt oder ob er das per Fernsehen ins Wohnzimmer gebracht bekommt, das bleibt sich gleich."

Und was das Warten aufs Geld anbetrifft, da kam dann auch der Einwand des Gerichts, dass man bei einem monatlichen Bruttogehalt von 1.600,-- Euro bestimmt nicht in der Lage ist, mal eben 600,-- Euro auf Seite zu legen für den nächsten Monat.
- Das fand ich persönlich gut, denn es sind immer schon meine Worte gewesen... -

Wenn es eine absehbare Zeit betroffen hätte, aber wir sprechen hier von einem Zeitraum von mind. 2,5 Jahren.

Angefangen hat es ganz harmlos mit 1, 2 Tagen Verspätung, dann waren es 5, 6 Tage, dann 10 Tage, dann 14 Tage. Zwischendurch kam das Geld mal einmal wieder etwas pünktlicher, dafür wurde es im nächsten Monat gesplittet.... Wir als Arbeitnehmer konnten uns auf gar nichts mehr einstellen. Diese nervliche Belastung, die man hat, wenn man nie weiß, wie es jetzt weitergeht, die macht einen auf Dauer sowas von mürbe....

Nun ja, herausgekommen ist bei diesem Termin ein Vergleich. Das Arbeitsverhältnis ist nun beendet zum 31.07., die ausstehenden Gehälter ab Februar muss der Arbeitgeber zahlen, abzüglich dem, wofür das Arbeitsamt und die ARGE in Vorleistung gegangen sind.

D.h., mein Mann war keinen Tag arbeitslos. Trotzdem - und das knarrt und nagt immer noch an mir - mussten wir uns teilweise bei der ARGE anhören, dass er diese Stelle jetzt annehmen muss, damit er nicht rauskommt und und und.... Besser stehen wir uns jetzt nicht da, weil es eben nur eine Teilzeitstelle ist und verstehen kann es keiner, dass man dem Hauptverdiener der Familie überhaupt eine Teilzeitstelle vermittelt, aber wer wird diesen Staat und seine Bestimmungen wohl jemals verstehen...

Jetzt bleibt für uns nur noch die spannende Frage über, wann denn endlich der ausstehende Lohn gezahlt wird.

Vielleicht hätte das Gericht ja sagen sollen, dass mein Mann so lange Arbeitnehmer der Firma bleibt und Lohn bezieht, bis die ausstehenden Löhne komplett gezahlt sind. Hätte die Sache vielleicht beschleunigt.... ;)

Sonntag, 9. August 2009

...wir bleiben AlGII-Empfänger

Die Stelle ist es tatsächlich geworden - 20 Std. die Woche für den Hauptverdiener, bzw. - wie es der Amtsschimmel wiehert - für den Kopf der Bedarfsgemeinschaft. D.h. es wird demnächst mehr Aufstockung von der ARGE geben. Für die Rente ist das natürlich auch nicht so prickelnd. Was mit den Mehrkosten ist wie Fahrtkosten etc., das müssen wir noch abklären.
Werden die nämlich nicht übernommen, dann sind wir zusätzlich noch gestraft.... aber damit kennen wir uns mittlerweile ja aus.

Mittwoch, 29. Juli 2009

...über Sinn lässt sich diskutieren

Nun gab es einen Lichtstreif am Horizont, nämlich eine Weiterbildungsmaßnahme über die ARGE. Ziel dieser Maßnahme ist der Erwerb des Schweißerscheins in E- und MAG-Schweißen. Der Bildungsgutschein wurde schon erstellt, die Maßnahme bereits mit der ausführenden Stelle abgesprochen. Gestern war in der Post ein Vermittlungsvorschlag von der ARGE. Für eine Teilzeit-Stelle. Auf telefonische Nachfrage wurde von Seiten der ARGE erklärt, dass Vermittlungsangebote auf jeden Fall vorgehen.

Nun fragen wir uns nur, ob es Sinn macht. Eine Teilzeitstelle für den Hauptverdiener der Familie. Das würde ja bedeuten, das man noch mehr Zuschuss als bisher von der ARGE erhält, denn der Lohn würde ja hinten und vorne nicht ausreichen.

Da hat man die Chance, sich weiterzubilden und durch den Erwerb des Schweißerscheins mehr zu verdienen (ja, wir wissen, dass eine Weiterbildung nicht automatisch auch eine Stelle verspricht) und dann soll man sich auf eine Stelle bewerben, die einen in eine größere Abhängigkeit von der ARGE bringt, als zuvor....

Mittwoch, 22. Juli 2009

Antwort aus dem Bundeskanzleramt

Einen Brief mit folgendem Wortlaut haben wir heute erhalten:

Brief aus dem Bundeskanzleramt vom 20. Juli 2009

Sehr geehrte Frau X, sehr geehrter Herr X,

vielen Dank für Ihre E-Mail vom 7. Juli 2009 an Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, die mich beauftragt hat, Ihnen zu antworten.

Ihre Schwierigkeiten bedaure ich sehr. Leider kann ich Ihnen nicht unmittelbar von hier aus behilflich sein.

Ich bedaure, dass Ihr Arbeitgeber das Ihnen zustehende Arbeitsentgelt nicht zahlt. Nach unserer Rechtsordnung muss jedoch der Einzelne seine Rechte selbst durch die zuständigen Gerichte feststellen und durchsetzen lassen. Nicht erfüllte Ansprüche aus dem Arbeitsverhältnis, wie ausstehendes Arbeitsentgelt, müssen vor den Gerichten für Arbeitssachen geltend gemacht werden. Sie haben dann die Möglichkeit, aufgrund der vollstreckbaren Ausfertigung des Gerichtsbeschlusses die Zwangsvollstreckung zu betreiben. Dazu müssen Sie sich an einen Gerichtsvollzieher wenden. Einem Bundesministerium oder dem Bundeskanzleramt stehen hier leider keinerlei Befugnisse zu.

Allgemein ist zu sagen, dass die Zwangsvollstreckung aus einem vollstreckungsfähigen Titel grundsätzlich 30 Jahre lang stattfinden kann. Bei Erfolglosigkeit (etwa wegen Zahlungsunfähigkeit) kann sich ein erneuter Versuch anbieten, wenn der Schuldner nach einiger Zeit wieder Vermögen erlangt hat. Die Situation eines Arbeitnehmers unterscheidet sich hierbei im Prinzip nicht von der eines anderen Gläubigers, der letztlich immer das Risiko der Zahlungsunwilligkeit – hier des Arbeitgebers – zu tragen hat.

Nach Ihren Ausführungen erhalten Sie seit dem 17. März 2009, dem Tag der Antragstellung, Leistungen der Grundsicherung für Arbeitsuchende nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch (SGB II). Nach ausdrücklicher gesetzlicher Regelung (§ 37 Abs. 2 Satz 1 SGB II) werden Leistungen nicht für Zeiten vor der Antragstellung erbracht. Der Antrag hat deshalb eine anspruchsauslösende Funktion. Im Gesetzgebungsverfahren ist ausdrücklich hervorgehoben worden, dass es – anders als im früheren Sozialhilferecht – nicht darauf ankomme, ob der Leistungsträger Kenntnis von der Hilfebedürftigkeit habe. Eine Möglichkeit, Leistungen für Zeiten vor der Antragstellung zu erbringen, besteht deshalb nach dem eindeutigen gesetzlichen Wortlaut nicht.


Wir geben auf!!!

Es gibt nichts, was in dem Brief steht, was wir nicht schon längst wussten. Wir sind über den Ablauf eines Mahnverfahrens informiert. Darum ging es hier aber nicht primär. Es kann nicht sein, dass die Gesetzgebung den Arbeitgeber mit jedem x-beliebigen Gläubiger gleichsetzt.
Vor allen Dingen kann es nicht sein, dass der Arbeitgeber ihm unangenehme Arbeiter einfach raussetzt, nicht mehr bezahlt und seine Geschäfte trotzdem weiterführt. Das ist unfassbar!! Und eben genau das ist es auch, was wir nicht verstehen können. Der Arbeitgeber hat keine Insolvenz angemeldet. Und wenn er nicht insolvent ist, dann muss er auch zahlen. Und genau aus diesem Grunde wollten wir darauf aufmerksam machen, aber anscheinend kriegen wir es nicht in die Köpfe rein....

Wenn ich beim Versandhaus X etwas bestelle und kann es nicht bezahlen, dann hat das Versandhaus zwar einen Verlust, hat aber die Möglichkeit, das in seiner Bilanz als mindernd anzusetzen. Aber als Arbeitnehmer, der von dem Geld, das er erarbeitet, leben muss, werden einem alle Möglichkeiten genommen.

Mittwoch, 15. Juli 2009

...ob es irgendwann einmal ein Politiker liest und wichtiger noch.... interessiert??

Am 07.07. morgens habe ich ein Schreiben an Frau Dr. Merkel geschickt per Mail. Okay, es war G8-Gipfel und okay, wir sind nur irgendeine kleine Geschichte am Rande des Universums. Alles schon klar. Trotzdem hoffen wir auf eine Gesetzesänderung. Darauf, dass es den Arbeitgebern nicht mehr so einfach gemacht wird, in dieser Art und Weise mit den Arbeitnehmern umzuspringen.
Das ist ja so, als würde der Deutsche Staat aufgrund der immensen Staatsverschuldung den Politikern mal nichts bezahlen. Geht ja nicht....
Also, warum geht es bei den kleinen Arbeitnehmern??

Und weil ich noch nichts gehört habe, habe ich heute mal auf der Seite des Deutschen Bundestages geforscht und siehe da, es gibt da ja noch die Sparte "Arbeit und Soziales". Da hab ich doch direkt an den Vorsitzenden Herrn Weiß eine Kopie der Mail geschickt. Ob man etwas bewegt bekommt, keine Ahnung. Ob sich deswegen etwas ändern wird, noch weniger Ahnung. Aber das Gefühl, etwas getan zu haben und sich nicht kampflos alles gefallen zu lassen, das hilft ein wenig.

Für die, die in unserem Blog lesen, hier der Brief an Frau Dr. Merkel:

Sehr geehrte Frau Dr. Merkel,

wir wenden uns an Sie in der Hoffnung, Gehör zu finden für unser Anliegen. Unsere Geschichte ist ausführlich erzählt auf unserer Webseite www.arbeitnehmer-ohne-rechte.de .
Kurz noch einmal für Sie die Fakten: Mein Mann arbeitete bei einem XX. Der Verdienst belief sich auf durchschnittlich 1.300,00 Euro netto im Monat. Zuzüglich Kindergeld und meinem Nebenverdienst aus einer 400,00 Euro-Beschäftigung hat es uns zum Leben gereicht. Es war nicht soviel, dass man davon groß sparen konnte, wir sind aber parat gekommen und haben keine öffentlichen Zuschüsse in Anspruch genommen, obwohl die 400,00 Euro aus meiner Beschäftigung aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage selten erreicht wurden/werden.
Der Arbeitgeber meines Mannes bezahlte immer unpünktlicher, zum Schluss war es so, dass Lohn, der lt. Vertrag zum 30. des Monats ausgezahlt werden sollte, in Teilbeträgen zum 21. des Folgemonats (300,00 Euro) und der Rest (über 1.000,00 Euro) am 3. des darauffolgenden Monats gezahlt wurden. Wie gesagt, die ganz ausführliche Geschichte finden Sie auf der o.g. Webseite.
Weshalb wir uns an mit diesem Schreiben an Sie wenden, ist kurz erklärt. Das Gesetz schützt die Arbeitgeber. Als Arbeitnehmer ist man fast machtlos. Wir haben die Gewerkschaft eingeschaltet, die sind mehr oder weniger auch tätig geworden für uns. Fakt ist aber, dass wir für den Februar diesen Jahres gar keinen Lohn erhalten haben und für den März ab Tag der Antragstellung (17. März) bei der ARGE Unterstützung, und zwar in Höhe von 422,67 Euro. Wie Sie sich ausrechnen können, reicht das einfach nicht, um als 3-köpfige Familie über die Runden zu kommen. Wir sind jetzt an einem absoluten Nullpunkt angekommen, können unsere Rechnungen nicht bezahlen, zum Leben haben wir uns diesen Monat 200,00 Euro abgenommen von dem Geld. Aber es reicht einfach nicht, um über den Monat zu kommen. Unsere Existenz steht auf dem Spiel!!
Es kann nicht sein, dass der Arbeitgeber seine Geschäfte munter weiter betreibt. Er zahlt(e) nicht nur unseren Lohn so spät, nur wollte sich von den anderen niemand dagegen wehren. Die Firma hat keine Insolvenz angemeldet, es spricht aber auch niemand von Insolvenzverschleppung.
Und NIEMAND springt für diesen ausgefallenen Lohn ein. Noch nicht einmal in der Höhe des Sozialsatzes bekommen wir für den Monat Februar Unterstützung. Weil es erst ab Antragstellung Geld gibt bei der ARGE. Aber woher soll man im Voraus wissen, dass man ab einem Datum X gekündigt wird? Wir wollen doch nichts unrechtmäßiges vom Staat haben, können aber nicht nachvollziehen, dass es von Gesetzes wegen so ist, dass man erst ab Tag der Antragstellung Hilfeleistungen erwarten kann, obwohl wir nachweisen und belegen können, dass wir keinen Lohn erhalten haben für den Februar und auch für den März keinen Cent vom Arbeitgeber.
Bitte ändern Sie das in den Gesetzen. Früher mag es ja mal möglich gewesen sein, dass man sich durch Erspartes über Wasser halten konnte, aber von durchschnittlich 1.300,00 Euro kann man das nicht. Da ist man froh, dass man seine laufenden Kosten und das Leben bewältigt bekommt. Und dass niemand in Vorleistung tritt, das ist für uns auch unverständlich. Dass Deutschland ein Sozialstaat ist, können wir angesichts unserer Situation nicht mehr verstehen.
Mit freundlichen Grüßen

...es gibt Erfahrungen, die möchte man lieber nicht gemacht haben....

Gestern waren wir zum ersten Mal bei der "Tafel". Wie wir uns dort vorgekommen sind, das kann man nicht beschreiben.
Hier ist das auch nicht so, wie man das im Fernsehen sieht, dass man da einen Raum hat und kann selber gucken, was man braucht. Hier kriegt man zugeteilt.
Mir wurde gesagt, wenn wir das erste Mal kämen, sollten wir 15 Minuten eher da sein. Dann müssten wir ins Büro.
Soweit die Theorie!!!
Die Praxis war, wir haben um 14.40 Uhr da gestanden. Um 15.00 Uhr sollten die aufmachen, um 15.10 Uhr wurde die Tür endlich geöffnet. Wir kriegten eine Nr. in die Hand gedrückt, Neu spielte keine Rolle, sie hätten kein Personal, wir sollen uns anstellen. Nr. 46.... wir also angestanden und gestanden und gestanden....
Als wir an die Reihe kamen, wurden eben die Personalien aufgenommen, die Bescheidnr. eingegeben und wir durften unseren Obulus von 3,00 Euro entrichten. Anschließend bekamen wir zwei Tüten voll in die Hand gedrückt und unser Sohn eine Schale Erdbeeren.
Okay... im Geschäft hätten wir wohl mehr gezahlt dafür, nur von der Auswahl her war es schon so, dass wenn man davon eine Woche überleben müsste, ein ernsthaftes Problem hätte.
Dafür haben wir zwei mal jeweils 1 kg rote Grütze...
Was sagt uns das??? Obsttage wirds geben!!!!

Es ist gut, dass es solche Einrichtungen gibt und wir werden, sofern nicht bald ein Wunder geschieht und das Geld endlich kommt, leider öfter dorthin müssen. Aber schön ist das nicht.... Für einige mag es ja schon Alltag geworden sein, dort seinen Bedarf teilweise zu decken, aber wir hatten doch immer im Hinterkopf, dass wir das alles doch gar nicht nötig hätten, wenn der Arbeitgeber endlich einmal nach 5 Monaten das zahlen würde, was uns zusteht.

Diese Erniedrigung, die man fühlt, angesichts dieser Situation, die kann sowieso kein Lohn der Welt ausgleichen.

Was am allermeisten wehtat, waren die ständigen Fragen unseres Sohnes, was wir denn hier machen würden, was das denn für ein seltsames Geschäft sei (wir haben ihm erklärt, wir würden dort einkaufen) und dass er doch lieber bei K. oder A. oder L. einkaufen gehen würde.

Montag, 13. Juli 2009

Ferienlektionen und Elternblödheiten

In den diesjährigen Ferien bekommt unser Sohn das Leben erklärt. Den Begriff Minimalismus im Alltag. Wobei das auf unserer eigenen "Blödheit" basiert. Anstatt uns am Anfang des Monats abzunehmen, was wir realistisch für den Monat brauchen, nein, da nehmen wir weniger ab, damit auch einiges noch gezahlt werden kann, was wir für wichtig halten, da wir mit Strom/Gas und Wasser bereits einen Monat im Rückstand sind.
Die Quittung folgt auf dem Fuße - es reicht einfach nicht zum Leben. Für Unternehmungen schon mal gar nicht. Nun wollen wir aber nicht jammern, das ist nicht gut fürs Gemüt. Es geht immer irgendwie weiter, fragt sich nur wie!!

Donnerstag, 9. Juli 2009

Es gibt noch nicht einmal Härtefallregelungen bei..

..der gesetzlichen Krankenkasse. Am Montag waren wir da und wollten einen Antrag auf Zuzahlungsbefreiung stellen. Allerdings wird der Lohn, den wir auf dem Papier erhalten haben, in voller Höhe angerechnet. Auf Nachfrage, ob es da keine Härtefallregelung gibt, weil wir das Geld nicht erhalten haben, hieß es, das hätten wir ja auch in Bar bekommen haben können. Es gibt also keine Möglichkeiten, in irgendeiner Form von der Zuzahlung befreit zu werden. Erst, wenn wir den Anteil von ca. 85,00 Euro geleistet haben, sind wir von weiteren Zuzahlungen befreit. Also - keinen Lohn erhalten zu haben, straft einen in jeder Hinsicht. Es ist ja nicht so, dass wir etwas geschenkt haben wollen, aber wenigstens eine vorübergehende Lösung muss es doch geben. Da überlegt man es sich mehr als 50 Mal, ob man wirklich zum Arzt muss oder ob man einfach so weitermacht, als wäre nichts. Irgendwann relativiert sich alles....

Dienstag, 7. Juli 2009

....als ob wir nicht andere Sorgen hätten....

Wir wissen nicht, wie wir das Leben schaffen sollen und die Bundesagentur für Arbeit schreibt uns an, dass wir bis zum 30. Juli Zeit haben, um sie über den Stand des Verfahrens zu informieren, damit die prüfen können, in welcher Höhe Ansprüche auf die Bundesagentur für Arbeit übergegangen sind. Mag ja der übliche Ablauf sein bei denen, aber fragt uns mal einer, wie es aussieht mit unseren Ansprüchen??
Zum Drüberlachen fehlt mir irgendwie gerade der Humor.....

...ob es was bringt...

Gestern abend habe ich mit einem Schreiben begonnen an unsere Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel. Ob es etwas bringen wird? Wer weiß das schon... Aber es kann doch nicht angehen, dass das Gesetz die Arbeitgeber in dieser Art schützt. Niemand spricht bei diesem Arbeitgeber von Insolvenzverschleppung. Unsere Existenz ist bedroht, wir wissen nicht mehr weiter und dieser Arbeitgeber führt seine Firma weiter, als wäre nichts geschehen. Heute morgen habe ich das Schreiben beendet und bevor ich noch lange überlegen kann, ob es etwas bringt oder nicht, habe ich auch auf Absenden geklickt. Nun bin ich mal gespannt, ob von dort eine Reaktion kommt.
So langsam wissen wir nämlich nicht mehr weiter.......
Sicher ist Politik mehr, als sich um Belange einzelner Bürger zu kümmern. Aber dieses Thema geht viele an. Wie viele werden einfach vom Arbeitgeber nicht mehr bezahlt und bekommen für diesen Ausfall keinerlei Unterstützung. Das darf einfach nicht sein.

Montag, 6. Juli 2009

...die Hoffnung stirbt zuletzt...

Am Freitag war die Frist um, bisher ist noch kein Eingang auf unserem Konto verbucht. Und auch, wenn die Hoffnung zuletzt stirbt, so glauben wir nicht daran, dass noch etwas verbucht wird. Weder heute, noch morgen, noch übermorgen...
Sollte wider Erwarten doch das Geld kommen, werden wir nur zu gerne unsere Meinung revidieren. Wobei wir ziemlich sicher sind, dass es dazu nicht kommen wird...

Und - so ist es auch.... kein Zahlungseingang. Jetzt geht erst einmal der vollstreckbare Titel nach Berlin, von dort wieder zurück ans hiesige Gericht und dann wird ein Gerichtsvollzieher tätig werden.

In der Zeit können wir weiterhin sehen, wie wir das Loch gestopft bekommen, das wir hinter uns her schleppen....

Soweit das Thema, Deutschland ist ein Sozialstaat und niemand wird hängengelassen.

Donnerstag, 2. Juli 2009

Gibt es Feen? Ich wünsche mir eine andere Einstellung...

Heute morgen habe ich als allererstes Strom/Gas überwiesen, da sind wir bereits einen Monat im Rückstand. Die Stadtbeiträge habe ich auch sofort überwiesen, denn wenn man da nicht zahlt, dann wird's richtig teuer. Und auch, wenn man zahlt und die buchen nicht richtig, wird's teuer *immernochsauerbin*... Warum geht bei uns so vieles schief?
Und von dem Restgeld habe ich dann noch Wasser überwiesen, es war zwar nicht mehr der volle Betrag und auch dort sind wir bereits einen Monat im Rückstand, aber besser etwas überweisen, als gar nichts....
Für diesen Monat haben wir uns 200,-- Euro von der Bank geholt. Wie das damit klappen soll, weiß ich noch nicht, muss aber irgendwie....
Und wieder mal wünsche ich mir eine andere Einstellung. Da macht man sich Tag für Tag Gedanken, wie man alles bezahlen kann/soll/muss. Und andere sind da ganz sorglos und zahlen einfach gar nicht, immer frei nach dem Motto "Nach mir die Sintflut".
Vielleicht sollte ich mal den (jetzt) Ex-Arbeitgeber meines Mannes fragen, ob er mir einen Grundkurs gibt in der Kunst der "Nichtzahlung" und "Ignoranz". Aber hinterher will der dafür noch Geld und ich hab keins... Aber macht ja nix, das, was ich in dem Kurs lerne, könnte ich ja direkt bei ihm anwenden...

Mittwoch, 1. Juli 2009

*huch*... die Post ist da...

Da sind wir aber wirklich erstaunt... wir mussten nur drei Wochen lang immer wieder anrufen und nachfragen und tatsächlich ist endlich ein Schreiben von der DGB Rechtsschutz rausgegangen wegen der Zahlung der ausstehenden Leistung.
Allerdings, wenn wir uns das Schreiben so anschauen, dann verstehen wir langsam die Aussage, dass der DGB überlastet ist....

Dienstag, 30. Juni 2009

....die Geschichte wiederholt sich....

Sind wir bisher vom Arbeitgeber immer wieder wegen der Zahlungen des Lohns vertröstet worden, so werden wir jetzt von der Gewerkschaft vertröstet.
Vor drei Wochen (!!!!) waren wir noch dort zu einem Termin und haben darauf aufmerksam gemacht, dass uns vor allen Dingen der Februarlohn an allen Ecken und Kanten fehlt. Aber die Gewerkschaft wird nicht tätig.... Dann hat man uns bei einem Telefonat versichert, dass eine Mahnung rausgeht - nichts. Dann hieß es in einem Telefonat lapidar: "Haben wir vergessen".... Am Freitag hieß es, dass wir morgen alles im Briefkasten haben. Nichts!
Eigentlich ist alles wie vorher. Nur, dass wir jetzt nicht vom Arbeitgeber vertröstet werden, sondern von der Gewerkschaft. Wie gut, dass wir darin schon Übung haben...
Hätten wir das vorher mal alles gewusst, dann hätten wir die Gewerkschaftsbeiträge lieber in eine gute Rechtsschutzversicherung angelegt.

Montag, 29. Juni 2009

....wann ist "Morgen"???

Nachdem man am Freitag von Seiten der Rechtsschutzabteilung des DGB versichert hat, wir hätten alles "morgen" in der Post, fragen wir uns "Wann ist morgen?" Immer heute ist der Tag der danach folgt, wieder ein Morgen.
Samstag war nichts in der Post, heute ist nichts in der Post, aber okay, heute ist ja auch nicht morgen.... *Ironie*
Auf Anfrage beim Arbeitsgericht hat man dort gesagt, dass man gar nicht verstehen kann, warum nicht bereits eine Einstweilige Verfügung von Seiten der Gewerkschaft veranlasst wurde.
Vielleicht sollten wir uns das Geld beim Rechtssekretär leihen und ihm sagen, er kriegt es wieder, wenn wir was vom Arbeitgeber kriegen. Vielleicht arbeitet er effizienter, wenn es um seine Taschen geht. Solange die Rechtssekretäre ihr Gehalt pünktlich bekommen, wird es denen sonstwohin vorbeigehen, wie unsere Situation ist. Jedenfalls stellt es sich für uns so dar.

Samstag, 27. Juni 2009

...das ist ja das ungeheuerliche....

Nun wurde ich schon desöfteren gefragt, wann denn die Firma Insolvenz angemeldet hätte.... Hat sie ja nicht!!! Der Firmenbetrieb geht weiter. In welcher Form, das entzieht sich natürlich zum jetzigen Zeitpunkt absolut unserer Kenntnis. Aber Insolvenz wurde keine angemeldet. Wie man das sonst nennt, wenn jemand nicht zahlen kann, das weiß ich nicht. Oder kann er und will nur nicht???
Eines steht nur ganz sicher fest, dass eine Sache immer eine andere nach sich zieht und wenn nicht gezahlt wird, dann müssen wir über kurz oder lang eine Insolvenz anmelden. Denn diese Zeit ohne Geld, die bekommen wir einfach nicht aufgefangen!!!!

Freitag, 26. Juni 2009

...und täglich grüßt das Murmeltier...

Auf erneute Nachfrage bei der Gewerkschaft bekamen wir heute zu hören, dass der DGB aufgrund der Wirtschaftskrise überlastet sei. Das wird sicher so sein, hilft uns aber in keinster Weise weiter. Es wurde versprochen, dass morgen alles im Briefkasten sei.

Das schlimmste ist eigentlich, dass einem die Hände so gebunden sind. Man hat kaum Handhabe gegen ein solches Verhalten eines Arbeitgebers. Der ist beleidigt, kündigt, weil man offen auf die Problematik aufmerksam macht. Aber Geld kommt keines. Das muss man sich mal vor Augen halten in der heutigen Zeit, einen kompletten Monat ohne Geld zu sein und den Monat danach nur etwa 1/3 an Unterstützung zu erhalten, von dem, was man sonst zur Verfügung hat.

Da kann man doch nur abrutschen....

Die ersten Mahnungen trudeln ein. Innerlich stellt man sich auf das schlimmste ein, u.a. auch auf den Besuch des Gerichtsvollziehers. Aktuell sind wir dabei, alle Schränke aufzuräumen. Wenn es hier in diesem Haushalt etwas Wertvolles geben sollte, dann wollen wir es vor dem Gerichtsvollzieher finden *schiefgrins*....

Diese Ohnmacht, die man empfindet, angesichts dieser Situation, die kann man nicht beschreiben.

Donnerstag, 25. Juni 2009

Freundlichkeit hat einen Namen

Nachdem wir heute morgen mit Bedenken zu unserem Termin bei der ARGE gegangen sind - und mit Bauchweh meinerseits - muss ich sagen, dass wir allen Befürchtungen entgegen, heute das Gefühl hatten, dass man uns verstanden hat.
Dass wir uns nicht auf Staatskosten bereichern wollen, sondern dass wir bis vor kurzem noch ein Leben hatten, das zwar nicht reich war an Vermögen, aber zumindest hatten wir unser Auskommen und wir sind niemandem zur Last gefallen.

Nach diesem positiven Erleben geht man doch mit einem besseren Gefühl an so manche Sache heran.

Es verbessert unsere finanzielle Situation zum jetzigen Zeitpunkt zwar in keinster Weise, aber der Seele tut es gut, wenn sie mal gestreichelt wird *pathetischgesprochen*....

Wie nennt man das Spiel?

Am 17. März war also mein Mann auf dem Arbeitsamt, um sich arbeitslos zu melden. Anschließend mussten wir wegen der Zahlung von Leistungen zur ARGE, da er ja nur "theoretisch" arbeitslos ist und nicht praktisch... Heißt, dass der Arbeitgeber die Frist nicht eingehalten hat. Aber von irgendwoher mussten wir ja Geld bekommen, also auf zur ARGE. Antrag abgeholt. Alles ausgefüllt, kopiert, besorgt, getan und gemacht. Beim Termin auf der ARGE sind wir uns vorgekommen wie Menschen zweiter Klasse. Haben Sie ein Alkoholproblem? Haben Sie ein Drogenproblem? Psych. Probleme? Ich wusste gar nicht, dass die sowas fragen dürfen. Ich dachte immer, die Würde des Menschen sei unantastbar, aber das gilt wohl nur solange, bis man hilfebedürftig wird....
Seit Ende März haben wir, obwohl wir die (wohl übliche) Belehrung erhalten haben, dass wir alles tun müssen, um wieder in Arbeit zu kommen, nichts gehört. Keine Maßnahme, ein einziges Stellenangebot für meinen Mann. Und Nein, wir verlassen uns da nicht auf die ARGE, wir verlassen uns nicht auf das Arbeitsamt, wir suchen auch selber nach Arbeit. Ist aber wohl auch nicht so einfach....
Seitdem hatte mein Mann allerdings 3 Termine beim Arbeitsamt. Beim ersten haben sie festgestellt, dass sie dort nicht für ihn zuständig seien, da wir ja Zuschuss zum AlG von der ARGE erhalten. De fakto ist auch die ARGE für die Vermittlung zuständig. Der nächste Termin war wieder beim Arbeitsamt, der wurde allerdings kurz davor aufgehoben.
Nun war wieder Termin beim Arbeitsamt, wo man dann erneut festgestellt hat, dass man doch nicht zuständig sei. Ein Anruf bei der ARGE und nach über drei Monaten gibt es tatsächlich das erste Vermittlungsgespräch, Beratungsgespräch oder wie auch immer. Mal schauen, was sich dort ergibt....

Mittwoch, 24. Juni 2009

...der heutige Stand...

Es gab mittlerweile einen Gütertermin vor dem Arbeitsgericht, wobei wir dem dort ausgearbeiteten Vergleich widersprochen haben.
Wegen der ausstehenden Leistung gab es auch schon einen Termin, und zwar am 18. Mai. Dort ist das Gericht der Klage der Gewerkschaft gefolgt und die Leistung hätte gezahlt werden müssen. Der Arbeitgeber hatte eine Woche Zeit, diesem Vergleich bezüglich der Leistung zu widersprechen, das hat er nicht gemacht. Gezahlt hat er allerdings auch noch nicht.

Und damit nicht genug - obwohl wir am 9. Juni bei der Gewerkschaft waren und wiederholt darauf aufmerksam gemacht haben, dass uns am allermeisten das Februargeld noch fehlt und obwohl man uns bei einem Anruf am 18. Juni versichert hat, eine Mahnung fertigzumachen, ist bisher von Seiten der Gewerkschaft in diese Richtung nichts passiert. Auf neuerliche telefonische Anfrage gestern, am 23. Juni, hieß es nur, dass man diese Mahnung vergessen habe.....

Wir stehen hier und langsam wächst uns alles über den Kopf und die vergessen etwas für uns so Wichtiges....
Na ja... mal schauen, ob wir den Stromversorger auch mit einem "Haben wir vergessen" abspeisen können. Vielleicht blicken wir ja hinterher mehr durch - oder wir sehen gar nix mehr, weil die uns das Licht abstellen *schiefgrins*....

2. Teil - wie alles begann

Die am 16. März überreichte Kündigung wurde Ende März abgewechselt von einer fristlosen Kündigung, hilfsweise fristgerecht zum 31. Juni (hey, ich weiß, dass der Juni nur 30 Tage hat). In diesem Kündigungsschreiben steht eindeutig drin, dass meinem Mann gekündigt wurde aufgrund des Beitrags in der Lokalzeit Aachen.

Dabei wurden wir in diesem Beitrag verfremdet, unsere Stimmen wurden nachgesprochen und die Firma wurde nicht öffentlich genannt. Es sollte lediglich die Problematik dargestellt werden und gezeigt werden, was man sich als Arbeitnehmer alles gefallen lassen muss.

Ein weiterer Beitrag, der von dem Team des WDR gedreht wurde, wurde erst einmal auf "Eis gelegt". Angeblich, um uns zu schützen. Wobei wir uns langsam fragen, vor was??
Wir wollen nicht geschützt werden, wir wollen nicht in der Ecke sitzen und weiter auf unser Geld warten, sondern wir wollen, dass es in aller Öffentlichkeit bekannt wird, wie hier in Deutschland mit den Arbeitnehmern umgegangen werden darf.

Hallo Ihr Politiker! Ihr, die Ihr durch unsere Stimmen gewählt worden seid. Was müssen wir tun, um gehört zu werden? Was müssen wir machen, um zu erreichen, dass sich an den Gesetzen etwas ändert? Was?
Früher war's vielleicht einmal möglich, Geld anzusparen und damit den Ausfall von zwei Monatslöhnen zu überbrücken, aber in der heutigen Zeit ist es einfach nicht mehr möglich. Der Lohn reicht gerade einmal aus, um die laufenden Kosten zu begleichen und zu überleben, aber mehr ist da einfach nicht drin.
Wir sind auch bei weitem nicht der einzigste Fall und noch lange nicht der schlimmste Fall. Es gibt ganz viele Arbeitnehmer, die ebenfalls und stärker betroffen sind. Aber es kann doch nicht angehen, dass man abserviert wird, wenn man es wagt, sich zur Wehr zu setzen. Ja klar, der Arbeitsmarkt ist voll von Menschen, die darauf warten, eine neue Stelle zu bekommen. Also weg mit denen die meutern und her mit denen, die sich aus Dankbarkeit für eine Stelle alles gefallen lassen....

Es ist mit einem Durchschnittslohn von ca. 1.300,- Euro nicht möglich, da mal eben ein Wochen drauf zu warten, nur weil der Arbeitgeber einen Engpass hat, den er scheinbar auch über einen längeren Zeitraum hinweg nicht in den Griff bekommt. Als Arbeitgeber müsste man da so fair sein, mit offenen Karten zu spielen. Da gibt es immerhin noch die Möglichkeit der staatl. Hilfe für Arbeitgeber in Form von Kurzarbeitergeld.

Aber nein, da lässt man die Arbeiter erst mal zwei Stunden in der Woche mehr arbeiten ohne zusätzliche Bezahlung, damit es dem Betrieb besser geht. Aber dem Betrieb geht es nicht besser. Und wenn die Arbeiter irendwann sagen, es reicht jetzt mit dieser unbezahlten Mehrarbeit, da ist der Arbeitgeber noch beleidigt.
Es werden keine Überstundenprozente mehr gezahlt, keine Sonderzahlungen, nichts mehr. Man hat überhaupt keine Möglichkeit, mal einen Monat etwas mehr Geld zur Verfügung zu haben, so wie es früher mal war in Zeiten von Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Dann muss man unpünktliche Zahlungen noch hinnehmen, klaglos, denn ansonsten wird man ruckzuck zum Bittsteller. Da sitzt man vor einem Angestellten der ARGE und muss sich Fragen gefallen lassen in der Art "Haben Sie ein Alkoholproblem? Haben Sie ein Drogenproblem? Sonstige Probleme?"

Ratzfatz wird man zum Menschen zweiter Klasse!!! Und warum??? Weil man sich zur Wehr gesetzt hat. Weil man versucht hat, die Öffentlichkeit auf die Problematik aufmerksam zu machen. Weil man auf sein Recht beharrt hat.
Weil man so naiv war, zu glauben, dass man etwas bewegen könnte.....

Ja, es gibt Möglichkeiten für den Arbeitgeber Insolvenz anzumelden oder sonstiges, aber alle diese Möglichkeiten sind auch mit Kosten verbunden und woher soll man die nehmen?

Irgendwann, als die Lohnzahlungen immer noch später kamen, haben wir beschlossen, uns nirgendwo im Freundeskreis mehr zu melden. Den meisten Einladungen konnten wir nicht Folge leisten, weil uns das Spritgeld fehlte, ganz abgesehen von der Tatsache, dass wir 9 Monate das Auto mit abgelaufenem TÜV und fahruntüchtig vor der Tür stehen hatten. Geld für Geschenke war auch nicht übrig und selbst, wenn mal etwas übrig war, dann wussten wir ja nie, wann mit der nächsten Lohnzahlung zu rechnen ist. So sind wir mehr und mehr ins soziale Aus gerutscht.

...Fortsetzung folgt....

...wie alles begann...

Der Arbeitgeber meines Mannes nimmt es mit der Zahlung des Lohns nicht sehr genau.
Vertraglich vereinbart ist eine Lohnzahlung zum 30. des Monats, aber seit Mitte 2006 kam der Lohn immer etwas später aufs Konto. Viele Beträge, die zum 1. abgebucht wurden, sorgten dafür, dass das Konto ins Minus rutschte. Der Lohn kam dann mal ein paar Monate zum 5., dann ein paar Monate zum 8., irgendwann zum 10. des Monats...
Damit konnte man ja noch so halbwegs leben, man wusste ja, dass das Geld kommt. Dann irgendwann kam es schon immer zum 15. und es wurde auf dem Konto immer knapper. Da man in den Dispo abgerutscht war, kam man irgendwann aus dem Minus gar nicht mehr heraus. Die Zinsen für die Überziehung sind halt ziemlich hoch.
Zu dieser Zeit half uns eine Freundin, die bei der Bank arbeitet. Sie hat dafür Sorge getragen, dass wir mittels eines Kredits umschulden konnten, so dass unser Konto nicht länger im Minus war und wir wieder etwas aufatmen konnte. Ist ja auch logisch, dass wir lieber auf einen bestehenden Kredit aufschulden und darauf zahlen und auch Erfolge sehen, als die rote Farbe auf dem Konto überhaupt nicht mehr wegzukriegen.

Soweit, so gut...

Nach vielen Versprechungen, dass sich die Lage bessern solle, verschlechterte sie sich jedoch immer mehr.
Mein Mann verdient sowieso schon nicht sehr viel und wir mussten immer schon knapsen, um überhaupt alle laufenden Kosten und das Leben bezahlen zu können. Aber irgendwann waren wir am Ende und konnten einfach nicht mehr.

Im Dezember z.B. hat mein Mann einen Lohn von etwas über 1.400,-- Euro verdient, wovon wir 1.000,-- Euro am 15. Januar erhielten und den restlichen Betrag am 6. Februar.
Den Januarlohn haben wir dann erstmal gar nicht gesehen. Auf dringlicheres und erneutes Nachfrgen meines Mannes hat der Arbeitgeber ihm am 21. Februar (!!) großzügigerweise 300,-- Euro bar gegeben, damit wir - nach seinen Worten - übers Wochenende kommen.
Mit 300,-- Euro müssen wir jedoch nicht übers Wochenende, sondern eher über den Monat kommen. Von diesem Betrag haben wir direkt unsere Schulden bei der Schwester meines Mannes abbezahlt, die uns um den 10. herum 100,-- Euro geliehen hatte. Traurig genug, dass man sich als Arbeitnehmer bei Hartz IV Empfängern Geld leihen muss.

Vom Januargeld, das laut Abrechnung knapp 1.350,-- Euro betrug, haben wir also 300,-- Euro erhalten. Sicher hatten wir am 6. Februar den restlichen Dezemberlohn bekommen, aber bei einem Lohn, der im Durchschnitt 1.300,-- Euro beträgt, ist es uns nicht möglich, davon zwei Monate zu leben. Eigentlich eine für die heutige Zeit logische Rechnung.

Am 3. März war ich so frustriert über diese Zustände, dass ich morgens eine E-Mail an die Redaktion der Lokalzeit Aachen schrieb, die über den WDR ausgestrahlt wird. Es folgte erst die übliche Standardantwort, dass man unsere Mail überprüfen würde etc. pp. Am Nachmittag meldete sich tatsächlich eine freie Mitarbeiterin des WDR bei uns, dass sie gerne über diesen Fall berichten würde.

Am Nachmittag des 3. März wurde die "Restzahlung" des Januarlohns auf unserem Konto verbucht, was man so Restzahlung nennen kann....

Am 6. März wurde besagter Beitrag bei uns gedreht. Um unsere Aussagen glaubwürdig machen zu können, hatten wir versucht, andere ehemalige Arbeitnehmer des Betriebes dazu zu bringen, sich uns anzuschließen. Das hat jedoch keiner gemacht, trotz anfänglicher Euphorie und "Ja klar, das ist klasse, da mache ich mit!" Irgendeiner hat uns beim Arbeitgeber angeschwärzt, denn nach der Ausstrahlung des Beitrags am 13. März (einem Freitag), wurde meinem Mann am darauf folgenden Montag gekündigt. Mit den Worten, dass man ihn dort nicht mehr sehen wolle, wurde er des Betriebes verwiesen.

Am 17. März ist mein Mann sofort zum Arbeitsamt gegangen und hat sich arbeitslos gemeldet.

Seitdem kämpfen wir einen fast aussichtslosen Kampf, um alleine an das Februargeld zu kommen. Der Anwalt des Arbeitgebers ist so dreist, dass er in einem Schreiben vom 2. April hervorhebt, dass wir doch das Januargeld z.B. vollständig erhalten hätten. Was mit dem Februargeld ist, das wird mal eben dezent unter den Tisch fallen gelassen.

Die ARGE hat uns Gelder ab dem 17. März bewilligt. Wobei wir nach Auskunft einer ARGE-Mitarbeiterin Glück hatten, dass sich da ein Gesetz geändert hat, sonst wäre uns das Januargeld, das wir am 3. März erhalten haben, nämlich als Einkommen für den Monat angerechnet und hätten keinen weiteren Cent Unterstützung erhalten.
So wurde es uns "nur" als Vermögen (*haha*) angerechnet und da gibt es ja pro Person einen Freibetrag.

Mit dem AlG II für den Zeitraum vom 17. bis zum 31. März in Höhe von sagenhaften 422,67 Euro durften wir also alle Kosten für den Monat März bestreiten und davon noch leben. Ohne Februargeld gesehen zu haben.... Okay, bevor jetzt einer denkt, ich übertreibe, berichtige ich direkt mal... Kindergeld hatten wir ja auch noch zusätzlich in Höhe von 164,-- Euro und aus meiner Beschäftigung als Datenerfasserin auf 400,-- Euro-Basis gab es auch einen Lohn in Höhe von 110,- Euro. Also fast schon Reichtum...

Dass wir jetzt in die Überziehung abgerutscht sind, was aber eigentlich nicht geht, nur ausnahmsweise diesen Monat noch bis zu einem Betrag von 300,-- Euro, das interessiert einfach keinen.

Diesen Monat ist es uns noch nicht möglich gewesen, Strom/Gas und Wasser zu zahlen. Die sich daraus ergebenden Mahnkosten und Gebühren müssen wir zusätzlich tragen, obwohl wir dafür ja nun wirklich weder was können, noch Geld übrig haben.

Es ist zum Verzweifeln!!!

.... Fortsetzung folgt...