Dienstag, 29. September 2009

...mal ein Lob aussprechen muss....

...für die ARGE. In diesen Zeiten schafft sie es immer wieder, uns zu motivieren und etwas Heiterkeit in unseren Alltag zu bringen.

Kurze Zusammenfassung:
Seit dem 1. August arbeitet mein Mann nun 20 Std./Woche. Heute kam ein Vermittlungsvorschlag der ARGE ins Haus geflattert. Auch für eine Teilzeitstelle - flexibel; 20 Stunden pro Woche.....
Das beiliegende Schreiben wollte ich direkt ausfüllen und fertigmachen, so dass mein Mann heute nachmittag nur noch unterschreiben muss und dann kann es zurück.

Allerdings bin ich mir nicht so ganz sicher, was ich schreibe.

Mir gefallen mehrere Varianten....

"Ich habe mich nicht beworben, weil ich:

a) diese Stelle bereits am 1. August angetreten habe."

b) des Klonens nicht mächtig bin und somit kann die Stelle nur einmal mit mir besetzt werden."

c) Ihnen erst einmal den Augenarzt meines Vertrauens empfehlen möchte, der Ihnen sicher bei Ihrer Fehlsichtigkeit weiterhelfen kann."

d) nicht weiß, wie ich meinen Chef davon überzeugen soll, dass er mir kündigt, um mich einzustellen."

oder doch

e) mir nicht sicher bin, ob Sie mich gerade verarschen wollen oder was soll das werden?"

Hey, wer schreibt hier das Drehbuch????

Wenn es stimmt, dass es höhere Mächte gibt, die unser Leben bestimmen, dann möchte ich mich doch nur zu gerne mal mit unserer höheren Macht unterhalten. Irgendwas hat die nämlich vollkommen falsch verstanden und so langsam reicht es doch auch.....

Wir haben immer noch nichts vom Gericht gehört. Der Termin wegen der Kündigung war am 13. August, bis heute haben wir nichts in den Händen. Also hat mein Mann gestern beim Gericht angerufen, wann wir denn endlich einmal das Protokoll bekommen.
Siehe da, das Protokoll ist am 17. August (!!!!!) an unsere Rechtsvertretung gegangen. Nur hat die es versäumt, uns eine Kopie zuzusenden. Da von Anfang an alles nur auf Nachfrage, Anfrage und sonstige Frage ergangen ist, wollen wir das mal großzügig sehen. Warum sollte sich denn auch etwas ändern?? Einmal eingeschlichene schlechte Angewohnheiten legt man so schnell eben nicht ab. *grmpffff*

Es ist auch schon Geld geflossen, nur haben wir davon weder etwas gehört noch etwas gesehen. Und auf einmal stand die Zahl 28,00 Euro im Raum, die uns noch zustehen würden, nach Abzug dessen, was die ARGE an uns geleistet hat bzw. das Arbeitsamt.

Ähem.... räusper... hüstel.... - liebe höhere Macht, so geht das aber doch nicht. Wir weisen dich doch noch einmal ganz dezent darauf hin, dass wir für Februar gar kein Geld bekommen haben und für März gerade mal 422,50 Euro von der ARGE. Wohlgemerkt, damit mussten wir hinkommen!!!

So... und jetzt fangen wir noch mal von vorne an. Diese Gelegenheit darfst du, höhere Macht, dann nutzen, schneller zu agieren und vor allen Dingen - genauer....
Ansonsten müssen wir doch noch mal ein ernstes Wort miteinander sprechen.....

Montag, 7. September 2009

...wer erklärt mir die Welt?

Bestimmt liegt es an mir, dass ich vieles nicht verstehe. So kann ich es nicht verstehen, dass man sich nicht wehren darf, wenn der Arbeitgeber nicht zahlt. Ich verstehe es nicht, dass man sich heutzutage alles gefallen lassen muss. Ich verstehe es nicht, dass das Gesetz nicht für die Schwachen ist. Ich verstehe es nicht, dass man meinem Mann die Teilnahme an der Weiterbildung entzieht für eine 20 Std.-Stelle. Ich verstehe aber auch nicht, dass man ihm direkt die 20 Std. Stelle entziehen will wegen eines Praktikums. Und überhaupt nicht verstehen kann ich es, dass ich meinen Minijob, den ich zur Zeit ausübe, evtl. kündigen soll für einen anderen Minijob.

Da kam am Donnerstag ein Vermittlungsvorschlag ins Haus geflattert von der ARGE. Für einen Minijob, sprich geringfügige Beschäftigung. Nun verdiene ich in meinem Job nicht immer 400,-- Euro, weil es saisonabhängig ist. Wenn jetzt der Weihnachtskatalog rausgegangen ist, wird es erfahrungsgemäß wieder etwas mehr. Im Dezember flacht es wieder ab, bis zum Ostergeschäft usw. usf.
Aber das ich jetzt für einen Minijob 40 Kilometer einfache Strecke in Kauf nehmen soll, das finde ich sogar lustig.

Ich rechne das jetzt mal so vor, wie ich das verstehe - und ja, ich weiß, dass ich nichts verstehe *grins....
160,00 Euro darf ich dazu verdienen, die sie mir nicht abziehen können. Alles, was darüber hinausgeht, wird mir von der ARGE abgezogen. Soweit so gut. Also soll ich jetzt einen Job annehmen, für den ich am Tag 80 Kilometer fahre. Selbst, wenn ich nur 3 Std. arbeite, muss ich mein Kind zum Mittagessen anmelden wegen der Fahrzeiten. Entweder erhöhe ich den Versicherungstarif für mein Auto, denn zur Zeit habe ich die niedrigste Kilometerbegrenzung im Tarif oder ich besorge mir am allerbesten eine Monatsfahrkarte, da mein Auto nicht mehr das beste ist und es fraglich ist, ob es diese täglichen Fahrten lange mitmacht.
Also - 20 x Mittagessen im Monat macht 46,00 Euro. Zuzüglich die 14,00 Euro, die ich für die Ganztagsbetreuung mehr zahle. Macht 60,00 Euro. Dazu kommt die Monatskarte in Höhe von 136,40 Euro, macht zusammen 196,40 Euro.

Äääähm.... kann mir gerade mal jemand erklären, warum ich diese Stelle annehmen sollte? Wenn ich hier 400,00 Euro verdiene, dann zieht man mir zwar auch alles über 160,00 Euro ab, aber wenigstens habe ich hier nicht solche Fahrzeiten und -kosten dabei und außerdem bin ich bei 5 Kilometern schneller am Kindergarten als bei 40 Kilometern. Sprich, wenn ich bei meiner jetzigen Stelle um 12.00 Uhr losfahre, kann ich mein Kind ohne weiteres abholen....

Ich verstehe vieles nicht, aber ich denke, ich hab schon verstanden, dass die ARGE sich nicht allzu große Mühe gibt, selber mal richtig zu denken und dass sie die Leute einfach nur auf Teufel komm raus irgendwohin vermitteln möchte, ohne sich Gedanken darüber zu machen, ob das Sinn macht oder sonstiges....

Hatte ich schon mal irgendwann erwähnt, dass es durchaus Sinn macht, den Sinn der Bemühungen nicht verstehen zu wollen, denn ansonsten macht man sich seinen Sinn für Humor kaputt.....

Ach ja, eines verstehe ich wirklich nicht, wenn mir jemand die Frage stellt, ob ich nun arbeiten will oder nicht. Ja, will ich. Aber ich will nicht arbeiten, weil ich sonst an Langeweile eingehe, sondern um Geld zu verdienen und eine Stelle, die mir mehr Kosten verursacht, als sonstwas ist für mich keine akzeptable Stelle. Oder kommen die Mitarbeiter der ARGE ins Büro und legen dafür monatlich noch einen Fünfziger drauf, damit sie kommen dürfen??

Arbeit soll doch etwas sein, das sich lohnt und nichts anderes... Oder hab ich das auch schon wieder nicht verstanden???

Samstag, 22. August 2009

Dazu fällt mir keine vernünftige Überschrift ein....

Zuerst wollte ich die Frage stellen "Beruhigungsmittel auf Rezept?" oder auch "Wer ist jetzt irre?", aber irgendwie passt alles nicht so wirklich.
Da erhalte ich am Mittwoch einen Anruf von der ARGE, man habe eine Stelle für meinen Mann, die wollen ihn einstellen, am besten gestern und die Schweißerprüfung kann er dort auch machen, alles kein Thema und am Freitag soll er sich dort melden.
Gesagt - getan.

Tja, die Realität sieht so aus: Von einer Einstellung war erst einmal keine Rede, sondern nur von einem zweiwöchigen Praktikum, das er am Arbeitseinsatzort absolvieren soll. Dem ganzen geht eine ärztliche Untersuchung voraus, von der wir noch nicht wissen, wer die Kosten dafür überhaupt trägt. Von dem Schweißerschein war gar keine Rede mehr und eingestellt würde er zu den gleichen Bedingungen wie bei der Ex-Firma.

Das kann nicht der Ernst der ARGE sein, dass er einen unbefristeten Arbeitsvertrag, den er zur Zeit hat - wenn auch nur mit 20 Wochenstunden - aufgibt, um irgendwo ein Praktikum zu absolvieren, von dem er noch nicht einmal weiß, ob es danach eine Festeinstellung gibt oder nicht....

Wann hört dieser Schwachsinn eigentlich mal auf??? Oder ist es erst der Anfang?? Wer trägt eigentlich die Kosten, die entstehen, wenn man angesichts dieser Umstände Nerventabletten braucht? Oder die Kosten für die Behandlung am Zwerchfell, wenn es wegen Lachkrämpfen überstrapaziert ist??

Diese Logik muss man sich erst einmal durch den Kopf gehen lassen.... nur nicht zu heftig, das schlägt einem sonst auf den Magen und es geht einem mehr durch den Kopf, als gewollt....

Montag, 17. August 2009

Wenn rechtes Händchen nicht weiß, was linkes Händchen tut....

Humor ist das beste, was man in manchen Situationen aufweisen kann. Denn, wenn man nicht darüber lachen kann, fängt man an zu verzweifeln....
Da waren wir am Freitag auf der ARGE, erstens, um zu informieren über den im Kammertermin geschlossenen Vergleich und zweitens, um abzuklären, was das soll, von wegen Weiterbildung und keine Weiterbildung und Teilzeitstelle.
Natürlich wurde sich von Seiten der ARGE erst einmal unwissend gestellt. Das habe man doch gar nicht gewusst, dass die Weiterbildungsmaßnahme jetzt bereits begonnen hätte, das hätte man ganz anders in Erinnerung gehabt....
Ich hab auch bald manches anders in Erinnerung. Man fühlt sich von denen so richtiggehend an der Nase herumgeführt und braucht richtig starke Nerven, um noch so zu tun, als ob man das nicht durchschaut hat. In solchen Momenten zweifle ich oft an der Aussagekraft unserer Worte. Sprechen wir überhaupt Deutsch? Sprechen wir verständlich? Sprechen wir langsam genug?
Lachen wir mal eine Runde drüber....

Fakt ist, der Hauptverdiener der Familie hat nun einen Teilzeitjob. Wir sind weiterhin von der ARGE abhängig, wobei man ja gar nicht weiterhin sagen kann. Denn das, wofür die bisher in Vorleistung getreten sind, kriegen sie ja wieder, sobald der Arbeitgeber zahlt. Okay, wann das sein wird, das ist eine andere Sache und wir sind zwar optimistisch, aber ob es in diesem Leben sein wird, das können wir natürlich auch nicht beantworten.
Fakt ist auch, dass es keinen einzigen Tag der Arbeitslosigkeit gibt.
Fakt ist auch, dass mit einer Weiterbildungsmaßnahme für die Zukunft eine viel bessere Basis gegeben wäre.
Fakt ist, dass die Damen und Herren der ARGE darüber nicht nachdenken.

Und wie wir da am Freitag so wiederkommen von der ARGE, da haben wir doch Post im Briefkasten. Von der ARGE. Eine Einladung zum Termin für meinen Mann (mit der üblichen Belehrung, wenn er nicht, dann....). Man wolle mit ihm über die Fortbildung sprechen.....

Hahahahahaha....

Freitag, 14. August 2009

Der Kammertermin - Arbeitsgericht

Gestern war es soweit, der Kammertermin stand an, die Kündigung betreffend. Es ging darum zu klären, ob die fristlose Kündigung gerechtfertigt war oder nicht. Vor allen Dingen der Grund der fristlosen Kündigung, der da übersetzt heißt: "Geh nicht ins Fernsehen und erzähl es allen, sonst kündige ich dir". Etwas, das wir sowieso nie verstanden haben. Wer den Beitrag sieht und unsere Wohnung kennt, der ahnt, dass wir es sind. Und wer den Beitrag sieht und die Umstände und Zahlen kennt, der weiß, dass es dieser Chef ist. Aber sein Name wird nicht genannt, der Firmenname wird nicht genannt, die Firma wird nicht gezeigt und selbst wir sind vom Äußeren her nicht zu erkennen und unsere Stimmen wurden nachgesprochen.

Der Anwalt der Gegenpartei hat behauptet, mit den verspäteten Zahlungen wäre alles abgesprochen gewesen und alles in Ordnung. Der Chef hätte mit seinen Leuten gesprochen und ihnen gesagt, dass es Verzögerungen geben würde. Und alle hätten sich einverstanden erklärt. Nur komisch, dass ausgerechnet mein Mann bei diesem Gespräch scheinbar nicht anwesend war. Und einverstanden erklären womit? Kein Geld zu kriegen über einen längeren Zeitraum?

Gut, dass das mit der Rufschädigung nicht intensiver besprochen wurde, denn ich, die auf den Zuhörerstühlen saß, wurde langsam böse. Wer spricht denn von unserer Rufschädigung? Immerhin stehen wir bei einigen Gläubigern auch als säumige Zahler da. Bei unseren Energieversorgern sind wir einen ganzen Monat im Rückstand. Ist es etwas anderes, wenn der Ruf eines Arbeitgebers geschädigt wird nach seinem eigenen Bekunden oder wenn es sich "nur" um den Ruf des Arbeitnehmers handelt?? Sind wir wieder bei dem zweierlei Maß???

Das Gericht hat klipp und klar erklärt, dass es nicht sein kann, wegen des Fernsehbeitrags eine fristlose Kündigung auszusprechen.
Eben, weil wir ja nicht den Arbeitgeber namentlich genannt haben, sondern mit dem Beitrag die Öffentlichkeit darauf aufmerksam machen wollten, welches Recht das Gesetz den Arbeitgebern einräumt.

Die genauen Worte waren: "Ob die Belegschaft sich abends in der Kneipe lauthals darüber unterhält, dass der Chef mal wieder nicht zahlt oder ob er das per Fernsehen ins Wohnzimmer gebracht bekommt, das bleibt sich gleich."

Und was das Warten aufs Geld anbetrifft, da kam dann auch der Einwand des Gerichts, dass man bei einem monatlichen Bruttogehalt von 1.600,-- Euro bestimmt nicht in der Lage ist, mal eben 600,-- Euro auf Seite zu legen für den nächsten Monat.
- Das fand ich persönlich gut, denn es sind immer schon meine Worte gewesen... -

Wenn es eine absehbare Zeit betroffen hätte, aber wir sprechen hier von einem Zeitraum von mind. 2,5 Jahren.

Angefangen hat es ganz harmlos mit 1, 2 Tagen Verspätung, dann waren es 5, 6 Tage, dann 10 Tage, dann 14 Tage. Zwischendurch kam das Geld mal einmal wieder etwas pünktlicher, dafür wurde es im nächsten Monat gesplittet.... Wir als Arbeitnehmer konnten uns auf gar nichts mehr einstellen. Diese nervliche Belastung, die man hat, wenn man nie weiß, wie es jetzt weitergeht, die macht einen auf Dauer sowas von mürbe....

Nun ja, herausgekommen ist bei diesem Termin ein Vergleich. Das Arbeitsverhältnis ist nun beendet zum 31.07., die ausstehenden Gehälter ab Februar muss der Arbeitgeber zahlen, abzüglich dem, wofür das Arbeitsamt und die ARGE in Vorleistung gegangen sind.

D.h., mein Mann war keinen Tag arbeitslos. Trotzdem - und das knarrt und nagt immer noch an mir - mussten wir uns teilweise bei der ARGE anhören, dass er diese Stelle jetzt annehmen muss, damit er nicht rauskommt und und und.... Besser stehen wir uns jetzt nicht da, weil es eben nur eine Teilzeitstelle ist und verstehen kann es keiner, dass man dem Hauptverdiener der Familie überhaupt eine Teilzeitstelle vermittelt, aber wer wird diesen Staat und seine Bestimmungen wohl jemals verstehen...

Jetzt bleibt für uns nur noch die spannende Frage über, wann denn endlich der ausstehende Lohn gezahlt wird.

Vielleicht hätte das Gericht ja sagen sollen, dass mein Mann so lange Arbeitnehmer der Firma bleibt und Lohn bezieht, bis die ausstehenden Löhne komplett gezahlt sind. Hätte die Sache vielleicht beschleunigt.... ;)

Sonntag, 9. August 2009

...wir bleiben AlGII-Empfänger

Die Stelle ist es tatsächlich geworden - 20 Std. die Woche für den Hauptverdiener, bzw. - wie es der Amtsschimmel wiehert - für den Kopf der Bedarfsgemeinschaft. D.h. es wird demnächst mehr Aufstockung von der ARGE geben. Für die Rente ist das natürlich auch nicht so prickelnd. Was mit den Mehrkosten ist wie Fahrtkosten etc., das müssen wir noch abklären.
Werden die nämlich nicht übernommen, dann sind wir zusätzlich noch gestraft.... aber damit kennen wir uns mittlerweile ja aus.